„KleinesTeilmitgroßerWirkung„
Hyeon Sook Jeon-Haurand hat ein Steckmodulsystem für LED-Leuchten erfunden – Mit Silbermedaille belohnt
VON NIKLASPINNER
Brühl. Brühl. Eigentlich ist die Erfindung vonD r. Hyeon Sook Jeon-Haurand eine ganz kleine Sache: Ein weißer Plastikwürfel mit etwae inem Zentimeter Kantenlänge, aus dem rot-braunes Metall herauskommt und der mit verschiedenen Schlitzen, kleinen Löchernu nd Kerben versehen ist. Wass ich draus jedoch machen lässt, ist deutlichgrößer. Die Physiklehrerin hat ein Steckmodulsystem für LEDLeuchten erfunden, mit dem sich zwei- oder dreidimensionale Gebilde für LED-Lampen umsetzen lassen. Jeon-Haurand leitet an einem Kölner Gymnasium eine Arbeitsgemeinschaft, in der sie mit Schülernabder achten Klasse viel mit LEDsarbeitet.MitsolchenLeuchten lassen sich bunte Muster,Abbildungen oder Logos umsetzen. Allerdings ging dies immer nur aufeinerrechteckigenSteckplatte. Das warder Lehrerin zu unflexibel. Etwadrei Jahre lang hat die Koreanerin überlegt und getüftelt, wie man mit den LEDs einfach und damit besser arbeiten könnte. Ihr kam der Gedankeanein System, das nach dem Lego-Prinzip funktioniert. Es ist in jede Richtungerweiterbar. Angefangen hat sie dann mit kleinen Silikonwürfeln. Sie hat Kerbenhineingeschnittenundvieles probiert, bis der erste Prototyp fertig war. Als klar war, wie ihr Steckmodul aussehen sollte, hat sie ihrWunschmodell am Computer geformt und voneinem 3-DDrucker fertigen lassen, 1000 Stück. Mit ihrem Mann Christoph musste sie dann in mühevoller Kleinarbeit die Module noch zusammensetzen. „Da haben wir die ganze Nacht gesessen“, erinnert sichihrMann.500Stückhabensie zunächstfertiggemacht. DerDrahtimInnerndesModuls ist ein Bronzefederstreifen. Eine LED-Leuchte kann man mit zwei solcher Module zum Leuchten bringen. Jedes Bein der LED wird
in ein anderes Modul gesteckt, dem Plus- und Minuspol entsprechend.DannkannmaneineBatterie an den Bronzefederstreifen anklemmen oder einen Adapter verkabeln,unddieLampeleuchtet. Mit ihrer Idee warJeon-Haurand auf der internationalen Fachmesse für Ideen, Erfindungen und Neuheiten in Nürnberg(Iena). Dorterhielt sie überwältigendes
Feedback. „Besonders Kinder lieben das“, berichtet sie. Mit ihren WürfelchenlassensichKreativität und Technikbegeisterung verbinden.AlsKrönungwurdesievoneinerJuryaufderMessemitderSilbermedaillefürfreieErfinderausgezeichnet. Jeon-Haurand hat sich ihre Erfindungpatentierenlassen,sowohl national als auch international.
Nach eigener Aussage haben sie und ihr Mann schon etwa20000 Euro in die Erfindung gesteckt. Die beiden erhoffen sich, dass Baukästen mit den Steckmodulen irgendwannEinzugindieSchulen halten werden, denn schon Fünftklässler könnten damit arbeiten, ob in Physik oder Kunst. Auf der Messe habe sie jedoch vonvielen Besucherngehört, dass die Erfin
dungnichtnuretwasfürdieSchule sein könnte: Dekoration, Geschenkideen oder Logos für Schausteller und Messen ließen sichmitdemSystemherstellen. Der nächste Schritt für das Ehepaar ist nun die Suche nach einem Hersteller und einem Vermarkter. Ein Lizenzvertrag schwebt den beiden vor, vielleicht mit einem Internethandel..
- DiesesbunteModellhatdieErfinderinausihrenSteckmodulenerstellt. EineBlockbatterieversorgtdasdekorativeGebildemitStrom
- Hyeon Sook Jeon-Haurand zeigt die Silbermedaille und die Urkunde, diesiefürihreErfindungaufderIenabekommenhat. Fotos:Pinner
- Ein einzelnes Modul für LEDs. Zwei von ihnen bringen zusammengesteckteineLEDzumLeuchten.